Aktuelles

12.-14. Januar 2023

Fachkongress des Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK)

Lawrence Schätzle vom DEFUS und Elsa Schmersal vom Difu haben auf dem ersten BBK Kongress „Forschung für den Bevölkerungsschutz“, der vom 12.-14. Januar im World Conference Center in Bonn stattfand, referiert zu dem Titel „Die Definitionsmacht des Staates und ihre Auswirkungen auf vulnerable Gruppen in der Krise“. Im Rahmen der Session „Macht und Konflikt in Krisen: Implikationen für den Bevölkerungsschutz am Beispiel der Pandemie“ haben sie die ersten Ergebnisse des PanReflex-Projekts vorgestellt und Thesen mit den Teilnehmenden diskutiert.

 

Nach einer Einführung in das Projekt gab Elsa Schmersal einen Überblick über soziale Vulnerabilität in der SARS-CoV-2-Pandemie aus Perspektive eines situativen Vulnerabilitätsansatzes. Eine besondere Verletzlichkeit durch die Pandemie ist hier nicht allein durch soziodemographische Faktoren (Alter, Vorerkrankungen) erklärbar, sondern durch das Zusammenwirken verschiedener situativer Faktoren, wie beispielsweise die sozial ungleich verteilten Auswirkungen des Infektionsgeschehens und die individuelle Betroffenheit durch pandemiebezogene Maßnahmen.

 

Lawrence Schätzle präsentierte die sich daraus ergebenden Schlüsselfragen zu den Möglichkeiten und Grenzen kommunalen Handelns in der Krise, die für das Projekt zentral sind. Wer bestimmt über konkrete Schutzbedarfe vor Ort und wie selbstständig sind Kommunen dabei? Wie flexibel sind diese Festlegungen, und welche Rolle spielen Abwägungsfragen zwischen aktuell und eventuell zukünftig Betroffenen während einer Dauerkrise? Der Austausch mit dem Fachpublikum spiegelte dabei wider, wie akut diese Probleme auf der lokalen Ebene während der Pandemie waren und zeigte auf, wie schwer der Begriff der Vulnerabilität zu greifen und praktisch zu handhaben ist.

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